Bericht des Fachberaters vom 12. 9. 2013

Ein sehr ereignisreicher heißer Sommer ist nun fast zu Ende. Die ausgedehnten Super-Hitzetage konnten uns echt zum Schwitzen bringen und der Trinkbedarf erreichte ungeahnte Höhen, wie auch die bevorste- hende Wasserrechnung für unsere Gärten.

Ja – unsere Gärten. Und erst die Bewohner in unseren Gärten. Die Pflanzen und Gewächse in unseren Refugien haben die Köpfe hängen gelassen. Das Gras kämpfte verbissen gegen die Dauerbestrahlung und an allen möglichen Stellen bildeten sich trotz eifriger Gießerei unansehnliche braune Flecken in den Rasenflächen. Zwetschken, Birnen und Äpfel wurden in zum Teil unreifem Zustand von Heerscharen gierig gefräßiger Wespen angeknabbert. Die Folge Fruchtfäule und Moniliabefall. Andererseits brachten Marillenbäume zum Großteil fast unglaubliche Mengen an Frucht, da zum Zeitpunkt der Reife die Wespenplage eher gering war. Auch die Verarbeitung dieser Massenfrüchte, noch dazu bei extremen Hitzebedingungen, war wahrlich kein Honigschlecken, doch auch das wurde von uns bewerkstelligt.

Die Hoffnung auf einen halbwegs „normalen“ Herbst bleibt uns jedoch. Auch wenn der beginnende Herbst eine ganze Menge von Aufgaben und Arbeiten für uns bereithält.

Angefangen bei unserem Obstgarten. Fallobst entfernen! Das Kernobst soll recht vorsichtig abgenommen werden, um Druckstellen, vor allem bei Lagerobst, zu vermeiden. Angefaulte, angenagte oder moniliabe- fallene Früchte raschest entfernen. So verhindert man ein Übergreifen der Fäulnis auf andere Früchte.

Achtung! Moniliafrüchte nicht auf den Kompost, sondern mit Restmüll entsorgen!

Die beste Zeit für Rasenreparaturen ist jetzt. Und diese Reparaturen sind fürwahr nötig. Sollen doch die ganzen häßlich-braunen Flecken aus unserem Wiesengrün verschwinden. Die dürren Stellen auskratzen, frische Gartenerde zufügen, Rasensamen streuen und mit einer dünnen Erdschicht bedecken. Dann mäßig anfeuchten und mehrmals am Tag kontrollieren, ob die neuangesetzte Saat immer feucht gehalten ist. Beginnt der Samen nämlich zu keimen, darf er nicht austrocknen, da ansonst die zarten Keimlinge absterben. Statt der erwarteten Begrünung, werden wir dann weiterhin mit unansehnlich-kahlen Stellen konfrontiert. Also nochmals – feucht halten!

Die Pflanzzeit für Obstgehölze beginnt mit Ende September, Anfang Oktober und endet bei Frosteinbruch. Ausgenommen sind Marille, Pfirsich und Wein, da diese zu den besonders frostempfindlichen Sorten zählen. Wie bereits schon früher erwähnt, sollten Obstgehölze nur von wirklich rennomierten Baumschulen bezogen werden. Dort erhält man auch die Fachberatung, welcher Baum für welchen Standort, für welchen Boden, geeignet ist.

Auch für Nadelgehölze ist nun die günstigste Pflanzzeit. Die Jungpflanzen sollen genug neue Wurzeln bilden, welche dann im Winter ebenfalls Feuchtigkeit aufnehmen können.

Kübelpflanzen können schön langsam an die ruhigere Winterzeit gewöhnt werden. Weniger wässern und keine Düngegaben mehr geben. Fuchsien vor den ersten Nachtfrösten in ihre Winterquartiere bringen.

Blumenzwiebel, für das Blühen im Frühling, sollten im September gepflanzt werden. Letzter Hecken schnitt möglich. Mit Steckhölzern kann man jetzt günstig Blütensträucher vermehren. Z. B. Deutzie, Forsitie, Spirea und viele andere. Etwa 25 cm lange bleistiftstarke einjährige Triebe werden geschnitten (etwa 3-4 Augen) und so in die Erde gesteckt, daß nur eine Blattknospe herausragt.

Alte Himbeerruten werden nun bodeneben abgeschnitten. Neue Ruten bleiben stehen, etwa 10 der stärk- sten pro Laufmeter. Überzählige werden ausgerissen.

Und bis zu unserer wirklich großen Herbstarbeit im Garten, wie Baumschnitt usw., verbleibt uns noch etwas Zeit. Und diese Zeit sollten wir nützen, an den nun hoffentlich doch noch kommenden schönen Herbsttagen nicht nur unseren Garten, sondern auch die Natur um uns herum so richtig zu genießen. Ob das nun eine Wanderung durch die herbstlichen Wälder, ein Ausflug in unsere herrliche Bergwelt – oder an lauen Herbstabenden ein Beisammensein in gemütlicher Runde, etwa beim Heurigen oder im eigenen Garten, ist – jedefalls – viel Spaß auch dabei!

wg

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