Endlich hat uns der Juni mit schönen, warmen Vorsommertagen verwöhnt. So kann man allerorten die Rosen blühen sehen. Auch alle anderen Pflanzen befleißigen sich eines verstärkten Wachstums. Dies alles bringt aber nicht nur reine Freude, nein, es treibt uns auch zu verstärkten Tätigkeiten in unseren grünen Reichen an.
Der Befall durch Blüten-Monilia, mit anschließender Triebspitzendürre hat zusätzlichen Schaden verursacht. Hoffentlich wurden sämtliche dürren Triebe bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten und mit dem Restmüll entsorgt. Nur so kann man die Ausbreitung eindämmen. Vorbeugende Spritzungen in die Vor-, Haupt- und Nachblüte tun ihr übriges. Doch muß man sagen, daß die Schädigungen ortsmäßig recht unterschiedlich passierten.
Ebenfalls hat der Birnengitterrost seine orangenen Tupfen auf die Blätter gesetzt. Eine Spritzung mit Baycor, bei trockenem, windstillem Wetter, kann die Ausbreitung einschränken.
Auch die Kräuselkrankheit hat so manchen Pfirsichbaum getroffen. Sind die Blätter erst einmal befallen, hilft keine Behandlung. Abpflücken und Entsorgen der Blätter mit Restmüll ist die einzige Möglichkeit. Auch hier weisen wir immer wieder darauf hin, daß vorbeugend mit einer Kupferlösung zu spritzen ist. Dies bereits schon im Spätherbst, wenn etwa zwei Drittel des Laubes vom Baum ist. Später, an frostfreien Tagen, im Februar und im März, nochmals spritzen. Das recht reichlich, so daß der Baum richtig „eingewaschelt“ wird. Dies jedoch nur bis vor die Knospenschwelle, da späteres Spritzen Laubfall bewirkt.
Auch sämtliche saugenden Schädlinge und Pilzerkrankungen sind wieder im Vormarsch. Angefangen von un- seren „geliebten“ Läusen, bis Kirschfruchtfliege, Birnenpockenmilbe, Apfelblütenstecher und Mehltau. Wobei die Ernte der Kirschen großteils schon abgeschlossen ist und wir die Auswirkung der Tätigkeit der Kirschfruchtfliege zur Genüge kennenlernen durften. Bei Pilzbefall hilft in vielen Fällen oft schon das Abpflücken oder Wegschnei- den der geschädigten Triebe. Wir wollen nicht immer gleich zur Giftspritze greifen, da wir ja nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge treffen können. Außerdem wird uns die Handhabung mit Spritzmittel durch den Gesetzgeber immer schwieriger gemacht. So soll der Sachkundenachweis, der zur Spritzung notwendig ist, um etliche Stunden ausgedehnt werden. Jedoch ist Genaueres noch nicht bekannt.
Aber auch Positives ist zu berichten. So scheint uns heuer ein richtiges Marillen- und Apfeljahr in den Garten zu stehen. Auch hier bringt uns Freude wieder auch Arbeit. Ist es doch wichtig, den überreichen Fruchtansatz rechtzeitig auszudünnen. Wie bekannt, bringt jeder Baum ein gewisses Gewicht an Frucht. Verteilt sich dieses Gewicht aber auf eine Vielzahl von Früchten, so wird man kleine Dinger ernten. Was bringen uns 100 kirschgroße „Rangerln“, wenn wir mit 35 großen, ausgereiften Früchten unsere Nachbarn beeindrucken können.
Nun einiges zu unserem Rasen. Dieser hat sich recht prächtig erholt. Haben wir doch nach zweitem Rasen- schnitt vertikutiert. Anschließend etwas Quarzsand ausgebracht und nachgesät. Anschließend feucht gehalten. Wenn erst einmal der Samen keimt, wird keine Trockenheit vertragen, und die jungen Triebe sterben ab. Statt einer neuen grünen Fläche, lacht uns ein trockener Boden an. Doch das wissen wir ja, und haben dementsprechend gehandelt. Auch ausreichende Düngung wurde durchgeführt. Ob es sich dabei um organische oder andere Dünger handelt, bleibt jedem selbst überlassen. Nur eines sollte man wissen, Rasen ist ein echter Stickstoff-Fresser. Also zwei- bis dreimal Düngung im Jahr schadet nicht. Zu bedenken, die Düngegaben eher mäßig als zuviel einsetzen.
Im Gemüsegarten tat sich auch schon allerhand. Rechtzeitig für unsere Diät haben wir schon Salat geerntet. Paradeiserpflanzen sind bestens gewachsen, und wir können uns an den gelben oder roten Früchten, je nachdem, laben. Auch unsere Stangenfisolen haben schon den ersten Meter in Angriff genommen.
Himbeeren und Brombeeren haben uns schon Früchte gebracht. Ebenso Ribisel, ob schwarz, rot oder weiß, alles hängt schon reif an den Büschen. Achtung: Befallene Blätter von der Johannisbeerblasenlaus sind kurzwegs abzuknipsen und im Restmüll zu entsorgen. Auch die Stachelbeeren sollen nicht vergessen sein. Überreich am Büschchen hängend, erfreuen sie uns besonders, da der ekelige Amerikanische Stachelbeermehltau sich nicht eingestellt hat. Und die Erdbeeren, die in den Supermärkten angeboten werden, brauchen wir nicht mit neidvollen Blicken beachten. Denn unsere, die echten Gartenerdbeeren, haben uns bereits bestens geschmeckt.
Nichts desto Trotz, bringen uns die kommenden Wochen arbeitsreiche, aber auch schöne Tage. Schöne Tage in einem entfernten Urlaubsort, von wo zurückkommend, wir uns endlich erholen können, erholen, in unseren, wie schon vorher erwähnten Refugien.
wg