Wer erinnert sich noch an den sehr kurzen Frühling mit all seiner Blütenpracht? An den fast übergangslos anschließenden Sommer, der ziemlich trocken war und uns etliche schöne, heiße Tage beschert hat? Und nun der Herbsteinbruch, der uns mit seinen spätsommerlichen Temperaturen viel Freude bereitete?
Doch nun einige Worte zu unserer Gartenarbeit, die auch in der kalten Jahreszeit zu erledigen ist. Jetzt ist die beste Zeit, den Komposthaufen umzuschichten. Dabei werden wir sicherlich fündig. Fündig bei Schädlingen, die sich im Komposthaufen eingenistet haben. So z. B. Schneckeneier, Engerlinge und dergleichen mehr. Hier zu reduzieren, bereitet uns sicherlich keine Mühe.
Zur Neuanlage eines Komposthaufens eignet sich unser Gartenlaub (außer krankes, welches im Restmüll entsorgt wird) hervorragend. Gehäckseltes von Baum- und Strauchschnitt ist ebenfalls eine willkommene Gabe. Auch die abgeblühten Blumenstengel aus unserem Staudengarten sowie Sonnen-blumenstengel eignen sich vorzüglich als Kompostnahrung. Und eines ist noch zu bedenken: Wenn man dies alles in seinem Garten der Kompostierung zuführt, hat man zwei Vorteile auf einmal. Erstens gewinnt man mit dem Kompost völlig unentgeltlich wertvollen Humus, und zweitens erspart man sich ein mühevolles Wegschleppen zu den meist weit entfernten Biokontainern.
Eventuell verbliebene Fruchtmumien sind jetzt endgültig und rigoros zu entfernen. So hat man wieder etwas Positives dazu beigetragen, auftretende Moniliabefälle im nächsten Jahr zu vermeiden oder zumindest hintanzuhalten.
Die Stämme unserer Obstbäume sollten jetzt abgebürstet werden. Mannigfaltigste Schädlinge finden in der Rinde ihre Winterverstecke. Vorsichtig absammeln und vernichten. Unsere Leimringe gegen den Frostspanner haben wir ja sicherlich schon angebracht. So verhindern wir das erfolgreiche Emporklettern der flugunfähigen weiblichen Frostspanner auf ihrem Weg in die Baumkronen.
Vor den ersten Schneefällen nochmals den Rasen möglichst kurz schneiden. So reduzieren wir die Möglichkeit des Schneeschimmelbefalls der Rasenflächen. Ebenfalls wichtig, das abgefallene Laub, das wir ja ohnehin für unseren Kompost benötigen, von den Rasenflächen entfernen.
Im Staudenbeet wird nun kräftig zurückgeschnitten. Und – auf den Kompost! – Ausnahmen sollte man bei den Ziergräsern machen. Diese setzen in der ohnehin tristen Jahreszeit, bei Rauhreif, einen zusätzlichen reizvollen Blickfang in unseren Garten und werden deshalb erst im Frühjahr zurückgeschnitten. Pampasgras zusammenbinden, da dies einen gewissen Winterschutz darstellt.
Auch Kakteen brauchen ihre Winterruhe. Am besten ein kühler Standort von 5-10° C. Licht ist eher nicht so wichtig, jedoch darf weder viel gegossen noch gedüngt werden. Halten wir das ein, so werden wir auch im kommenden Jahr Blütenansätze bewundern können.
Und zum Schluß noch eines. Durch die vergangenen schneearmen Winter sollten wir eines gelernt haben. Unsere Koniferen und sonstigen immergrünen Pflanzen verdunsten auch im Winter Flüssigkeit. Und darum muß ihnen diese zugeführt werden. Deshalb nicht vergessen: Alle Immergrünen nochmals kräftig einwässern.
Futterhäuschen für unsere Vögel an geschützten Stellen anbringen (Schutz vor Katzen). Biotope eisfrei halten, das Schilf nicht schneiden. Laub an ruhiger, geschützter Stelle anhäufeln, dies kann einen geeigneten Unterschlupf für Nützlinge, z. B. für Igel bringen.
Mit diesen, für das heurige Jahr, letzten Gartenempfehlungen, da wir im Dezember ja nur noch unsere Weihnachtssitzung abhalten, wünsche ich allen Gartenkolleginnen und -kollegen erhol- und geruhsame Feiertage und vorausschauend für das Gartenjahr 2016 viel Freude und Erfolg.
wg