Bericht des Fachberaters vom 12. Mai 2016

Nach etlichen Sonnentagen machen die Eisheiligen ihrem Namen alle Ehre. Dafür aber werden uns unsere anstehenden Gartenarbeiten warm halten.

Die Rasenflächen haben wir durch Nachsaaten ausgebessert, fleißig gegossen, gedüngt und regelmäßig geschnitten. Etliche Unkräuter im Rasen machen uns noch zu schaffen, aber mit etwas Fleiß und den richtigen Mitteln, werden wir auch diese Herausforderung erfolgreich bewältigen.

Die heuer bereits wieder aufgetretenen Schädigungen durch den Buchsbaumzünsler haben sich in Grenzen gehalten. Wahrscheinlich bedingt durch die rigorosen Rodungen der Buchsbaumpflanzen im vergangenen Jahr. Nur die besonders Standhaften, welche sich von ihren liebgewordenen Buchs- bäumen nicht trennen konnten, haben ihre Lieblinge durchgebracht. – Und wo es weniger zu fressen gibt, gibts auch weniger Fresser – deshalb auch weniger Schädigung.

Die Fruchtbildung bei Steinobst ist recht gut. Der Befall von Blütenmonilia mit anschließender Triebspitzendürre eher gering. Leider ist der Befall durch die Kräuselkrankheit bei Pfirsich- und Nektarinenbäumen wieder verstärkt aufgetreten. (Behandlungen dagegen jetzt nicht möglich.)
Gelbtafeln wegen der Kirschfruchtfliege in die Kirschbäume hängen (bei starkem Befall ggf. spritzen).

Bei Kernobst ist der Fruchtansatz recht unterschiedlich. Aufmerksam zu achten ist auf Birnengitterrost (beim Auftreten etwa mit Baycor spritzen). Bei Auftreten von Mehltau, Äste zurückschneiden bis ins gesunde Holz. Abschnitte nicht auf den Kompost, sondern in die Restmülltonnen werfen.

Wichtig auch das „Ausdünnen” bei überreichlichem Fruchtansatz. Die Früchte brauchen genügend Platz zum Wachsen und Reifen. Die überschüssigen Früchte sollten mit der Schere abgeschnitten werden, die Fruchtstiele am Baum verbleiben.

Bei kräftig zurückgeschnittenen Obstbäumen entwickeln sich nun reichlich Neutriebe. Nichtbenötigte sollten mühelos pinziert, das heißt mit dem Fingernagel abgeknipst werden.

Die frühlingsblühenden Sträucher – wie Spirea, Deutzie, Weigelie und viele andere – sollten gleich nach dem Abblühen geschnitten werden, da ja nur an den einjährigen Trieben wieder Blütenknospen angesetzt werden. Und wer möchte sich nicht im nächsten Jahr an neuer Blütenpracht erfreuen?

Staudenbeete unkrautfrei halten. Eventuelle Neupflanzungen bewerkstelligen. Dahlien und Gladiolen nach den Eisheiligen setzen. Ebenso können Kräuter und Gemüsepflanzen bei einer Bodentemperatur von mindestens 10-12° angesät werden.

Paradeiser werden an Stäben hochgezogen. Die untersten Blätter entfernt, so verhindert man am ehesten Pilzbefall. Man köpft die Paradeiserpflanzen nach dem vierten Blütenbüschel. Beim Gießen darauf achten, daß die Blätter nicht naß werden.

Bedingt durch die letzten warmen Tage beginnen auch die Stangenbohnen sich emporzuwinden, und wenn wir die Schnecken entfernt haben, die sich an den Jungpflanzen gütlich tun wollen, werden wir auch sicherlich baldigst Fisolen ernten können. Die gleiche Aufmerksamkeit lassen wir ebenfalls unseren Salatpflanzen zuteil werden, da auch der Platz in den Salatschüsseln nicht leer bleiben soll.

Auch den Vögeln, leider in eher bescheidener Anzahl, scheint es gut zu gehen. Eifrig sieht man sie Material sammeln um in den gereinigten Nistkästen ihre Nester anzulegen. Futter, sprich Insekten, also großteils Schädlinge (das Angebot wird mit jedem Tag mehr), herbeizuschaffen wird ihre nächste Aufgabe sein. Wobei sie durch diese Tätigkeit die wirklich wichtigsten Helfer in unseren Gärten sind.

Wenn uns dann vielleicht noch Zeit bleibt, für einen Tratsch am Gartenzaun, mit Nachbarn oder guten Freunden, wobei dies vielleicht die gleichen Personen sind, dann sind die Mühen, der Aufwand, die Plagen, die wir unseren Refugien gewidmet haben, vergessen. Auch das sollte uns erfreuen!

wg

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