Schon etwas zu warm ist es nach langanhaltenden, auch heftigen Regengüssen und für die Jahreszeit zu tiefen Temperaturen geworden. Plötzlich Hochsommer, wenn auch nicht am Kalender. Die letzten frühlingsblühenden Sträucher wurden nach dem Abblühen zurück geschnitten. Denn nur an den einjährigen Trieben werden im kommenden Jahr wieder Blütenknospen ansetzen.
Auch unsere Nadelgehölze, allen voran Eibe und Thujen, die für unsere Kleingärten zu groß werden, sollten schon in jungen Jahren durch Kürzen der Verlängerungstriebe oberhalb der Verzweigung gekürzt werden. Beste Zeit dafür ist jetzt im Juni!
Bei Rhododendren werden nach der Blüte die Blütenstände ausgebrochen. Vorsicht auf die Knospen für den Neuaustrieb. Zu Beginn der Hauptblütezeit für Rosen, zumeist im Juni, achten wir auf Rosenrost, Sternrußtau und Rosenmehltau. Eine Spritzung mit einem zugelassenen Mittel aus dem Baumarkt hält diese Ärgernisse in Grenzen.
Unsere Sommerblumen Beete sollten 4-5 Wochen nach Pflanzung gedüngt werden. Vorerst stickstoffreich, dann aber nur sporadisch Phosphor Cali betont. Auch der Rasen sollte bereits seine zweite Düngergabe erhalten haben. Ebenfalls Stickstoff- z. B. Nitramoncal laut Angabe, oder einem Langzeitdünger.
Die Topfpflanzen stehen nun im Freien. Auch hier die Düngegaben nicht vergessen und regelmäßiges Gießen, da die Topfpflanzen schneller austrocknen können als Pflanzen im Gartengrund.
Paradeiser werden an Stäben hochgezogen. Seitentriebe ausgeizen nicht vergessen. Beim Gießen darauf achten, dass die Blätter nicht nass werden. Unsere Stangenbohnen sind schon am Weg nach oben, falls wir die Jungpflanzen vor Schneckenfraß bewahrt haben.
Im Kampf gegen Schnecken sind wir für jedes brauchbare Mittel dankbar. Schneckenkorn ist zwar sehr effektiv aber nicht unumstritten. Am besten hat sich der Schutz des heimischen Tigerschnegels bewährt. Er hält die Ausbreitung der eingeschleppten spanischen orange- bis rotbraunen Nacktschnecke in Grenzen. Sie ernähren sich von Pilzen, welken und abgestorbenen, selten auch von frischen Pflanzenteilen, sowie von Aas und räuberisch von anderen Nacktschnecken.
Der Tigerschnegel kann dabei Exemplare überwältigen, die ebenso groß sind wie er selbst. Weil Schnegel, unabhängig von ihrer Größe, die Eier anderer Schnecken und deren Nachkommen fressen, sind sie vor allem in Gemüsegärten als Nützlinge und nicht als Schädlinge anzusehen.
Etliche Kirschen sind schon rot. An Marillen Bäumen kann man gute Fruchtansätze sehen. Ebenso an Birne und Zwetschke. Bei Apfelbäumen dafür eher mäßiger. Doch das ist sicherlich in jedem Garten anders.
Nach wie vor achten wir auf Birnengitterrost, sowie auf Mehltau bei Apfel und Stachelbeere.
Wichtig auch das „Ausdünnen“ bei überreichlichem Fruchtansatz. Die Frucht braucht genügend Platz zum Wachsen und Reifen. Außerdem darf der Baum nicht überlastet werden, damit er Blütenknospen für das nächste Jahr bilden kann. Die überschüssigen Früchte sollten mit der Schere abgeschnitten werden, die Fruchtstiele am Baum belassen. Keinesfalls abreißen. Bei kräftig zurück geschnittenen Obstbäumen entwickeln sich nun reichliche Wassertriebe. Nichtbenötigte können entfernt werden.
Und sollten wir die Schneckenplage auch noch halbwegs in den Griff bekommen, dann bleibt uns vielleicht doch noch Zeit, Zeit für den Partner, Unterhaltung mit den Nachbarn, Grillfreuden an milden Abenden oder ganz einfach Zeit nur um den Moment zu genießen.
WM