Bericht des Fachberaters vom 10. September 2024

Wie im Flug ist dieser Sommer durchs Land gezogen und hat in so manchen Gärten nur verbrannte Wiesen hinterlassen. Ich darf sie nach der Sommerpause recht herzlich begrüßen.
Nach diesem ziemlich heißen Sommer mit seinen hohen Temperaturen ist es nun Zeit, dass wir uns auf die kommenden Herbstarbeiten vorzubereiten. Einen kleinen Vorgeschmack gab es schon.

Unseren Rasen haben wir Mitte August das letzte Mal gedüngt. Spätere Düngungen sollen nur mit stickstoffarmen Produkten vorgenommen werden, da ansonsten das Wachstum in den Winter getrieben wird.

Unsere Obstbäume sind Großteils abgeerntet und zurückgeschnitten.

Verbliebene Fruchtmumien sollten ehest entfernt werden um Monilia im kommenden Jahr zu vermeiden. Monilia Fruchtmumien sind im Frühling nicht nur für unsere Kulturen, sondern auch für weit entfernte, eine erhebliche Infektionsgefahr.

Monilia befallenes Material gehört in den Restmüll und nicht in dem Kompost! Bitte achten sie darauf.

Die Ernte von Marillen und Pfirsichen war vielerorts gegen null. Hingegen bei Zwetschken war die heurige Ernte besonders gut.

Mit dem Baumschnitt für Steinobst sollte nun begonnen werden um einen Wundverschluss vor dem Winter zu begünstigen.

Abgeblühte Ziergräser werden erst im Frühjahr geschnitten um zu vermeiden das Wasser in die offenen Halme eindringt und bis in die Wurzeln gefrieren kann. Das kann einen Totalausfall vermeiden.

Vor dem Auftreten der ersten Nachtfröste, etwa Ende Oktober, sollten Leimringe gegen den Frostspanner an den Stämmen der Bäume und eventuellen Stützpfählen angebracht werden. So kann man einigermaßen sicher sein, dass die flugunfähigen Weibchen des Frostspanners kleben bleiben und ihre Eier nicht in den Baumkronen ablegen.

Eine im Frühjahr durchgeführte Austrieb-Spritzung ist sicherlich eine gute Ergänzung, um die vielleicht doch in den Baumkronen deponierten Ei Gelege zu ersticken, ist aber keine Alternative zum Leimring.

Austrieb-Spritzungen in einzelnen Gärten sind jedoch ohnehin nicht besonders zielführend. Guten Erfolg kann nur eine flächendeckende Maßnahme über eine gesamte Gartenanlage bringen.

Früh im September kann man sich auch schon Gedanken machen, welche Blumenzwiebel zu setzen sind, um im Frühjahr wieder durch ihre Blütenpracht erfreut zu werden.
Jetzt ist auch die Zeit um Stecklinge von Blütensträuchern zu vermehren.

Bei Neuanschaffungen aus den bunten Pflanz- und Samenkatalogen achten wir besonders auf regional heimische Pflanzen- und Samen-Angebote.

Pflanzen aus fernen Ländern, also Neophyten, haben in unseren Gärten nichts verloren.

Die Gefahr der Einschleppung von neuen Schädlingen, für die es bei uns keine natürlichen Feinde gibt, ist viel zu groß. Auch neue Krankheiten können durch diese Neophyten eingeschleppt werde für die unsere heimischen Kulturpflanzen, Bäume und Sträucher keine Abwehr kennen.

Aber lassen wir uns dadurch nicht die gute Laune verderben. Freuen wir uns vielmehr auf die letzten noch kommenden schönen Spätsommer- und Herbsttagen, bevor wir uns vollends der Herbstarbeiten ergeben. Deshalb genießen sie die noch kommenden schönen Tage.

WM

 

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